Die europäische Photovoltaik-Nachfrage ist größer als erwartet

SeitMit der Eskalation des Russland-Ukraine-Konflikts verhängten die EU und die USA mehrere Sanktionsrunden gegen Russland, und die Energiewende lief aus dem Ruder. Die kurze Bauzeit und die flexiblen Anwendungsszenarien der Photovoltaik sind zur ersten Wahl für den Ausbau der lokalen Energieversorgung in Europa geworden. Unterstützt durch Maßnahmen wie REPowerEU verzeichnete die europäische Photovoltaik-Nachfrage ein explosionsartiges Wachstum.
Der jüngste Bericht der Europäischen Photovoltaik-Vereinigung (SolarPower Europe) zeigt, dass vorläufigen Statistiken zufolge im Jahr 2022 in der EU-27 41,4 GW neue Photovoltaik-Anlagen installiert werden, verglichen mit 28,1 GW im Jahr 2021. Dies entspricht einem starken Anstieg von 47 %. Die jährlichen Neuinstallationen des letzten Jahres sind damit mehr als doppelt so hoch wie im Jahr 2020. Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass der Photovoltaik-Markt in der EU in den kommenden Jahren weiterhin rasant wachsen wird. Es wird optimistisch erwartet, dass die Neuinstallationen im Jahr 2023 68 GW und im Jahr 2026 fast 119 GW erreichen werden.
      Der Europäische Photovoltaikverband erklärte, dass die Rekordleistung des Photovoltaikmarktes im Jahr 2022 die Erwartungen bei weitem übertroffen habe: 38 % bzw. 10 GW mehr als die Prognose des Verbands vor einem Jahr und 16 % bzw. 5,5 GW mehr als das optimistische Prognoseszenario vom Dezember 2021.
      Deutschland bleibt mit 7,9 GW Neuinstallationen im Jahr 2022 der größte Photovoltaik-Zubaumarkt in der EU, gefolgt von Spanien (7,5 GW), Polen (4,9 GW), den Niederlanden (4 GW) und Frankreich (2,7 GW). Portugal und Schweden haben Ungarn und Österreich unter den Top 10 Märkten abgelöst. Deutschland und Spanien werden in den nächsten vier Jahren auch beim Photovoltaik-Zubau in der EU führend sein und zwischen 2023 und 2026 jeweils 62,6 GW bzw. 51,2 GW an installierter Leistung hinzufügen.
      Der Bericht hebt hervor, dass die kumulierte installierte PV-Kapazität in den EU-Ländern im Jahr 2030 sowohl im mittleren als auch im optimistischen Prognoseszenario das im REPowerEU-Programm der Europäischen Kommission festgelegte PV-Installationsziel für 2030 bei weitem übertreffen wird.
      Der Arbeitskräftemangel ist der größte Engpass, mit dem die europäische PV-Industrie in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 konfrontiert sein wird. Der Europäische Photovoltaikverband ist der Ansicht, dass zur Gewährleistung eines anhaltend stabilen Wachstums des EU-PV-Marktes eine deutliche Ausweitung der Zahl der Installateure, die Gewährleistung regulatorischer Stabilität, die Stärkung des Übertragungsnetzes, die Vereinfachung behördlicher Genehmigungen und der Aufbau einer stabilen und zuverlässigen Lieferkette erforderlich sind.


Beitragszeit: 03.01.2023