Chinesische Photovoltaikprodukte erobern den afrikanischen Markt

600 Millionen Menschen in Afrika haben keinen Zugang zu Elektrizität, das entspricht etwa 48 % der afrikanischen Gesamtbevölkerung. Die kombinierten Auswirkungen der Newcastle-Pneumonie-Epidemie und der internationalen Energiekrise schwächen die Energieversorgungskapazität Afrikas zusätzlich. Gleichzeitig ist Afrika der zweitbevölkerungsreichste und am schnellsten wachsende Kontinent der Welt. Bis 2050 wird er mehr als ein Viertel der Weltbevölkerung ausmachen. Es ist absehbar, dass Afrika einem zunehmenden Druck bei der Energieentwicklung und -nutzung ausgesetzt sein wird.

Der jüngste Bericht der Internationalen Energieagentur, „Africa Energy Outlook 2022“, der im Juni dieses Jahres veröffentlicht wurde, zeigt, dass die Zahl der Menschen ohne Zugang zu Elektrizität in Afrika seit 2021 um 25 Millionen gestiegen ist und die Zahl der Menschen ohne Zugang zu Elektrizität in Afrika im Vergleich zu 2019 um etwa 4 % zugenommen hat. In ihrer Analyse der Situation im Jahr 2022 geht die Internationale Energieagentur davon aus, dass der afrikanische Elektrizitätszugangsindex angesichts der hohen internationalen Energiepreise und der damit verbundenen erhöhten wirtschaftlichen Belastung der afrikanischen Länder weiter sinken könnte.

Gleichzeitig verfügt Afrika über 60 % der weltweiten Solarenergieressourcen sowie über weitere ergiebige Wind-, Geothermie-, Wasserkraft- und andere erneuerbare Energiequellen. Damit ist Afrika die letzte Hochburg erneuerbarer Energien weltweit, die noch nicht im großen Stil erschlossen ist. Laut IRENA könnte Afrika bis 2030 fast ein Viertel seines Energiebedarfs durch die Nutzung einheimischer, sauberer erneuerbarer Energiequellen decken. Die Unterstützung Afrikas bei der Entwicklung dieser grünen Energiequellen zum Wohle der Bevölkerung ist eine der Missionen chinesischer Unternehmen, die heute in Afrika aktiv sind. Und chinesische Unternehmen beweisen mit ihrem praktischen Handeln, dass sie dieser Mission gerecht werden.

Für die zweite Phase des von China geförderten solarbetriebenen Ampelprojekts in Abuja, der Hauptstadt Nigerias, wurde am 13. September in Abuja der erste Spatenstich gefeiert. Berichten zufolge ist Chinas Unterstützung für das solarbetriebene Ampelprojekt in Abuja in zwei Phasen unterteilt. Im September 2015 wurden in einem Projekt 74 Kreuzungen mit solarbetriebenen Ampelanlagen ausgestattet, nachdem der Betrieb aufgenommen worden war. China und Nigeria unterzeichneten 2021 eine Kooperationsvereinbarung für die zweite Phase des Projekts, um an den verbleibenden 98 Kreuzungen im Hauptstadtgebiet solarbetriebene Ampelanlagen zu installieren und alle Kreuzungen im Hauptstadtgebiet unbeaufsichtigt zu machen. Nun löst China sein Versprechen gegenüber Nigeria ein, die Straßen der Hauptstadt Abuja noch weiter mit Solarenergie zu beleuchten.

Im Juni dieses Jahres ging das erste Photovoltaikkraftwerk der Zentralafrikanischen Republik, das Sakai-Kraftwerk, ans Netz. Das Kraftwerk wurde vom Generalunternehmer China Energy Construction Tianjin Electric Power Construction gebaut und verfügt über eine installierte Leistung von 15 MW. Seine Fertigstellung kann rund 30 % des Strombedarfs der zentralafrikanischen Hauptstadt Bangui decken und so die lokale soziale und wirtschaftliche Entwicklung erheblich fördern. Die kurze Bauzeit des Photovoltaik-Kraftwerksprojekts ist umweltfreundlich, und die hohe installierte Leistung kann das lokale Stromproblem sofort lösen. Das Projekt hat während der Bauzeit zudem rund 700 Arbeitsplätze geschaffen und lokalen Arbeitern den Erwerb verschiedener Fähigkeiten ermöglicht.

Obwohl Afrika über 60 % der weltweiten Solarenergieressourcen verfügt, besitzt es nur 1 % der weltweiten Anlagen zur Stromerzeugung aus Photovoltaik. Dies deutet darauf hin, dass die Entwicklung erneuerbarer Energien, insbesondere der Solarenergie, in Afrika sehr vielversprechend ist. Der vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) veröffentlichte „Global Status Report on Renewable Energy 2022“ zeigt, dass in Afrika trotz der Auswirkungen der Newcastle-Pneumonie-Epidemie im Jahr 2021 immer noch 7,4 Millionen netzunabhängige Solarprodukte verkauft werden, was es zum weltweit größten Markt macht. Unter diesen verzeichnet Ostafrika mit 4 Millionen Einheiten die höchsten Verkaufszahlen; Kenia ist mit 1,7 Millionen verkauften Einheiten das größte Land der Region; Äthiopien liegt mit 439.000 verkauften Einheiten auf Platz 2. Die Verkäufe in Zentral- und Südafrika stiegen deutlich, Sambia um 77 Prozent, Ruanda um 30 Prozent und Tansania um 9 Prozent. Mit 1 Million verkauften Einheiten ist der Absatz in Westafrika relativ gering. In der ersten Hälfte dieses Jahres importierte die afrikanische Region insgesamt 1,6 GW chinesischer PV-Module, was einer Steigerung von 41 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Es zeigt sich, dass PV-bezogene Zusatzprodukte in Afrika einen großen Markt haben. So stellte beispielsweise das chinesische Unternehmen Huawei Digital Power auf der Solar Power Africa 2022 eine umfassende Palette intelligenter FusionSolar-PV- und Energiespeichersystemlösungen für den afrikanischen Markt südlich der Sahara vor. Zu den Lösungen gehört die FusionSolar Smart PV Solution 6.0+, mit der sich PV-Systeme an verschiedene Netzszenarien anpassen können, insbesondere in Umgebungen mit schwachem Netz. Die Residential Smart PV Solution und die Commercial & Industrial Smart PV Solution bieten ein umfassendes Angebot an sauberer Energie für Privathaushalte bzw. Unternehmen, darunter Rechnungsoptimierung, proaktive Sicherheit, intelligenten Betrieb und Wartung sowie intelligente Unterstützung zur Verbesserung des Erlebnisses. Diese Lösungen tragen wesentlich dazu bei, die breite Nutzung erneuerbarer Energien in ganz Afrika voranzutreiben.

Auch verschiedene von den Chinesen entwickelte PV-Produkte für den Wohnbereich erfreuen sich bei Afrikanern großer Beliebtheit. In Kenia erfreut sich ein solarbetriebenes Fahrrad, das zum Transport und zum Verkauf von Waren auf der Straße genutzt werden kann, zunehmender Beliebtheit. Solarrucksäcke und Solarschirme verkaufen sich auf dem südafrikanischen Markt gut. Diese Produkte können nicht nur zum Laden und Beleuchten verwendet werden, sondern eignen sich perfekt für die lokale Umwelt und den Markt in Afrika.

Damit Afrika erneuerbare Energien, darunter Solarenergie, besser nutzen und seine wirtschaftliche Stabilität fördern kann, hat China im Rahmen des Forums für chinesisch-afrikanische Zusammenarbeit bislang Hunderte von Projekten für saubere Energie und grüne Entwicklung umgesetzt. Damit werden afrikanische Länder dabei unterstützt, die Vorteile von Solarenergie, Wasserkraft, Windenergie, Biogas und anderen sauberen Energien besser zu nutzen und Afrika dabei geholfen, auf dem Weg zu einer unabhängigen und nachhaltigen Entwicklung stetig und weit voranzukommen.


Veröffentlichungszeit: 14. Juni 2023